Wirtschaft
„Ohne Arme keine Kekse.“ Einer muss die Brötchen verdienen. Dabei ist ein „kann ich auch“ meist keine erfolgreiche, zumindest eine schwierige Strategie. Differenzierung über die eigenen Stärken ist das Erfolgsrezept der wirtschaftlich erfolgreichen Regionen in Deutschland. Was ist also die richtige Strategie für Geestland?
Die Landwirtschaft ist gesetzt. Das muss man nicht diskutieren. Landwirtschaftspolitik wird allerdings im Wesentlichen in Berlin und Brüssel gemacht. In Geestland können wir aber an kleinen Stellschrauben drehen, um der Landwirtschaft den Rücken freizuhalten: z.B. Mischgebiete und Kleinsiedlungsflächen auf dem Land statt emissionssensible Wohngebiete, generell eine langfristige und abgestimmte Flächennutzungsplanung, die Optimierung der landwirtschaftlichen Infrastruktur etc.
Der Tourismus ist bereits ein wichtiges Standbein für Geestland. Hier gilt es auch für unsere Gäste ein lebenswertes und attraktives Ambiente zu schaffen. Die vorhandene abwechslungsreiche Natur bietet die Basis. Der Naturschutz ist dadurch nochmals wichtiger. Aber auch städtebaulich muss es schön sein und der Wohlfühlfaktor sollte über eine zufriedene Bevölkerung ausgestrahlt werden. Hier gibt es noch einiges zu tun.
Auch die klassischen Handwerks- und Gewerbebetriebe für die lokale und regionale Versorgung sind wichtige Stützen in Geestland, denen wir seitens der Stadt möglichst alle behördlichen Steine aus dem Weg räumen müssen. Unterstützen statt reglementieren. Der stationäre Handel in den Innenstädten ist das Sorgenkind. Hier wird es helfen, einen Bürgermeister zu haben, der die Vorgehens- und Denkweise der großen Handelsunternehmen aus der eigenen beruflichen Praxis kennt. Und zudem bereits selbst erfolgreich eine Nische mit dem eigenen Handelsunternehmen gefunden hat. Innenstädte müssen nicht leer sein, und nicht jedes Konzept verspricht Erfolg. Nur eins ist klar: Handel ist Wandel.
Überregional erfolgreiches Gewerbe zu etablieren, ist bis zu einer bestimmten Größe in Geestland sinnvoll. Dieses belegen auch sehr gut einige vorhandene Beispiele. Oft sind sie auch für die Kommune finanziell lukrativ. Große Industriebetriebe die allgemein oft damit verbunden sind, würden städtebaulich voraussichtlich nicht in Geestland zu integrieren sein, da sie o.g. Wirtschaftsfaktoren Tourismus und Landwirtschaft zu stark beeinträchtigen. Das würde z.B. auch für das diskutierte Atomendlager gelten. So etwas passt nicht nach Geestland. Man muss kein Atomkraftgegner sein, um zu verstehen, dass dieses den Fremdenverkehr in Geestland empfindlich stören würde.